Nachhaltig reisen und sanfter tourismus, Biotourimus
Nachhaltiges Reisen

6 Dinge auf die es beim nachhaltigen Reisen ankommt

Reisen und Umweltschutz, passt das zusammen?  Was bedeutet nachhaltiger Tourismus? Wie kann ich nachhaltig reisen?

Das Jahr 2017 stand im Zeichen „Internationales Jahr des Nachhaltigen Tourismus für Entwicklung“. Das wußtest du nicht?  Die UN-Generalversammlung hat das Jahr 2017 dazu erklärt, um auf die Wichtigkeit eines nachhaltigen Tourismus  hinzuweisen. Die Bedeutung und das Bewusstsein der Menschen für den Umgang mit unseren Ressourcen wächst also.

Was bedeutet nachhaltig leben überhaupt?

Der Begriff „nachhaltig“ ist in Zeiten der Umweltverschmutzung und Ausbeutung der Erde in aller Munde – zumindest im Munde derjenigen, die nicht zur Verschlechterung der Lage beitragen möchten, sondern sich für deren Verbesserung interessieren. 

Menschen, die nachhaltig leben, halten ihren ökologischen Fußabdruck so gut es geht neutral, das heißt, sie verbrauchen nur so viele Ressourcen, dass diese – zumindest theoretisch – für alle Menschen reichen würden. Bis vor ein paar Jahren hatte das noch einen ökolgoischen Touch, der eher belächelt wurde. Doch heutzutage hat sich das Bewußtsein der Menschen verändert, viele sind konsummüder geworden und nehmen ihre Umgebung und Umwelt bewußter wahr.

Hier kannst du deinen ökologischen Fußabdruck berechnen.

Praktische Umsetzung von Nachhaltigkeit

Ein bewußter Lebensstil muss jedoch nicht in völligem Verzicht oder Unpraktikabilität enden. Schon kleine Dinge im Alltag, wie das Laufen oder Fahrradfahren zu näher gelegenen Zielen anstelle des Autos oder wiederverwendbare Einkaufstüten können etwas bedeuten. Auch der Wechsel zu Ökostrom und das generelle Stromsparen gehören hier dazu. HIER findest du noch mehr Tipps für den Alltag. 

Andere haben ihren Lebensstil darauf eingestellt und verzichten zum Beispiel auf unnötigen Konsum und achten beim täglichen Konsum auf nachhaltige Produkte (Kleidung und Nahrung). Auf ein Auto wird verzichtet, Transport erfolgt durch öffentliche Verkehrsmittel oder durch CO2-neutrale Fahrzeuge.

Energie und Rohstoffe werden größtmöglich gespart, wobei die verbrauchte Energie aus erneuerbaren Quellen stammt. Geheizt wird mit CO2-neutralen Stoffen wie Holz oder Erdwärme und gegessen wird saisonal, lokal und regional.

Nachhaltigkeit im Tourismus

Nachhaltig Reisen, Tourismus, Ökologisch

 

Wer nachhaltig leben will, muss nicht auf seinen Urlaub verzichten, jedoch lautet die Devise „nachhaltig reisen“. 


Unter dem Begriff „Nachhaltiger Tourismus“ werden somit all jene Faktoren verstanden, die Nachhaltigkeit für sich beanspruchen. Dazu gehören:

  • die An- und Abreise und der Transport im Land selbst
  • die Art der Unterkunft
  • der Umgang mit der Umwelt des besuchten Landes
  • die respektvolle Begegnung mit den Bewohnern und der Kultur des Landes

Die Begriffe Ökotourismus oder Sanfter Tourismus haben eine sehr ähnliche Bedeutung und werden mit dem Begriff Nachhaltiger Tourismus synonym angewendet. 

Ökotourismus legt seinen Schwerpunkt auf die Schonung der Umwelt des besuchten Landes und eine ökologische Sichtweise, was den Transport betrifft.

Sanfter Tourismus versteht sich als verantwortungsvollen Umgang mit den menschlichen, tierischen und materiellen Ressourcen des besuchten Landes, eine Art von Tourismus, bei dem sich die Reisenden an die Gepflogenheiten des Landes anpassen und nicht umgekehrt.

In diesem Sinne bedeutet „nachhaltig reisen“ eine Symbiose aller Maßnahmen zum Schutz der Erde, der Menschen und der Umwelt. 
Nachhaltig reisen heißt verträglich reisen.

Obwohl die Natur und Landschaft im Sinne der Nachhaltigkeit am Urlaubsort für die Touristen möglichst wenig oder gar nicht verändert werden sollte, sollten diese die Möglichkeit haben, das Land intensiv kennenzulernen und die Menschen und ihre Kultur möglichst unverfälscht erleben können. 

Jetzt mal im Klartext

Weil immer mehr Menschen umweltbewusst leben, haben sich diverse Reiseveranstalter mit ihrem Angebot dieser Personengruppe angepasst. Von der vollorganisierten Pauschalreise im Ökogewand bis zur individuellen Radreise mit Familienanschluss am Bauernhof ist alles möglich.

Der sanfte Tourist kann sich seine ökologische Reise natürlich auch selbst organisieren. Das Ziel bei der Organisation soll sein, umweltverträglich von A nach B zu gelangen, klimaneutral im Land herumzureisen, ökologisch zu essen und zu trinken und sich angepasst und respektvoll zu verhalten.

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Alles beginnt beim Transport

Am meisten wird das Klima und die Atmosphäre durch die Fliegerei belastet, wenn die Abgasmenge auf die Personenanzahl im Flugzeug und auf die geflogenen Kilometer umgerechnet wird.

Man darf allerdings nicht vergessen, dass dieselbe Personenmenge auf eine entsprechend große Zahl an Autos und die gleiche Entfernung umgelegt werden würde, der Schadstoffausstoß in etwa derselbe wären. Deshalb sind sowohl geflogene als auch gefahrene Kilometer am wenigsten verträglich für unsere Erde.

Wer braucht ein Taxi, wenn er Schusters Rappen besitzt? Ein gesunder Mensch kann viele Kilometer am Tag laufen, ohne dabei Schaden zu erleiden. Mit dem Fahrrad oder sogar dem Pferdewagen können diese Strecken noch verlängert werden. Der Urlaub kann – Co2-neutral – zu einer Pilgerreise, einem Themen-Trail oder einem Pferdetrack ausgebaut werden. 


Nachhaltiger Transport:

  • Genereller Verzicht auf lange Anreisen (Muss es immer Asien sein? Muss es mehrmals im Jahr sein? Muss es immer eine Flugreise sein?)
  • Monetärer Beitrag an Organisationen wie „atmosfair“ als Ausgleich für den eigenen Beitrag am Co2-Zuwachs
  • Verwendung öffentlicher Verkehrsmittel wie Bahn oder Busse
  • Verzicht auf Kraftfahrzeuge (Radfahren, Laufen)

Nachhaltig Reisen ist sanfter Tourismus
©Pixabay

Nachhaltige Unterkünfte

Nicht nur der Reisende, sondern auch der Bewohner des bereisten Landes sollten Nutznießer dieses Urlaubs sein. Deshalb stehen faire Preise im Vordergrund: Es geht nicht um ein möglichst billig, sondern um ein möglichst fair. Die Ressourcen (Wasser, Strom, Gas) am Urlaubsdomizil sollten schonend und sparsam behandelt werden.

Je nach Anspruch der Beuscher darf eine Unterkunft beim nachhaltigen Tourismus weder der Umwelt Schaden zufügen noch diese so verändern, dass ihr oder den darin lebenden Menschen auf Dauer Schaden zugefügt wird. Es ist Augenmerk darauf zu legen, wo und mit welchen Mitteln die Unterkunft gebaut wurde und welche Materialien verwendet wurden.

Biohotel oder Lokale Unterkunft?

Es ist auch wichtig, sich zu informieren, wer Besitzer der Unterkunft ist: ein großes Franchise-Unternehmen oder eine Familie, die davon lebt. Wie werden die Angestellten behandelt und bezahlt – auf Kosten des Gastes (was die Norm sein sollte) oder auf ihre Kosten (was oft die Norm ist) – eine sehr wichtige Feststellung, die Entscheidungen beeinflussen kann.

Auch bezüglich Unterkünften ist das Angebot unendlich groß: Von der einfachen Bambushütte über die familiäre Alpenpension bis hin zum Reiterhof und noch viel weiter reicht die Palette. Viele Betriebe erhalten inzwischen staatliche Gütesiegel oder wirtschaftliche Prüfsiegel, wenn sie bestimmte Vorgaben erfüllen. Reisen und Umweltschutz sind auch bei Unterkünften leicht vereinbar.  Eine Liste mit Ressourcen zu ökologisch bewußten Unterkünften findest du HIER


Nachhaltige Unterkunft:

  • Keine Hotelkette, sondern Unterkünfte von Einheimischen buchen
  • Landestypische Bauweisen wählen
  • Nicht allein den billigen Preis inden Vordergrund stellen, auch Fairness im Preis
  • Sorgsamer Umgang mit den Möbeln
  • Spare Strom, Wasser oder Gas in deiner Unterkunft
  • Vermeide unnötigen Müll und wirf nicht einfach etwas in die Strassen

 

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Die Mahlzeiten

Wer zu Hause nachhaltig isst und trinkt, möchte dies auch im Urlaub. Dies bedeutet in erster Linie, dass Produkte aus dem Gastland konsumiert werden. Es gehört doch die bestimmte Portion Neugier auf Neues dazu, wenn man reist. Die Küche des betreffenden Landes ist immer eine kulinarische Herausforderung. Warum sollte also jemand auf die Idee kommen, in China Tagliatelle und in Österreich Straußenfleisch zu essen.

Reisen und Umweltschutz heißt somit auch Verzicht auf lange Transportwege für den Import von Speisen. Dies gilt natürlich auch für Getränke: In Indien trinke ich Singha Beer und keinen Sauvignon Blanc.

Es ist für die einheimischen Bauern eine große finanzielle Zubuße, wenn Gäste ihre Produkte kaufen und probieren. Dadurch entwickeln sich nette Gespräche, vielleicht entsteht auch ein Erfahrungsaustausch über die Zubereitung der Speisen und am Ende gar nette Freundschaften. Auch dies gehört zum nachhaltigen Reisen dazu.


Nachhaltig essen:

  • Kaufe lokale Speisen und Lebensmittel
  • Kaufe auf Märkten etc. die lokale Farmer unterstützen
  • Achte auf möglichst ökologische Anbauweise

Nachhaltiger Tourismus: Kultur und Aktivitäten

Es ist nicht immer einfach. die eigenen Erwartungen an ein Zielland richtig zu stecken. Oft stellen sich nach der ersten Begeisterung Frust über die Andersartigkeit im Gastland ein – Busse kommen zu spät oder gar nicht, die Sauberkeit ist mangelhaft, die medizinische Versorgung nicht wie zu Hause.

Doch es gehört auch zum sanften Tourismus, das Anders-Sein der fremden Kultur anzunehmen und zu respektieren.

Europäer haben jahrhundertelang den Fehler gemacht, andere Völker durch Zwangsmissionierung zu beglücken. Dieser Fehler soll nie mehr wiederholt werden: Reisen ist viel beglückender und geht viel tiefer, wenn man für kurze Zeit sich selber zurückstellt und eintaucht in eine neue bunte Welt. 

Am Ende stellen die meisten nachhaltig Reisenden fest, dass das Reiseerlebnis auf diese Weise viel intensiver und schöner ist. Sie können sich gar nicht mehr vorstellen, als Massentouristen an einem überfüllten italienischen Strand oder in einer griechischen All-inclusive-Clubanlage zu verbringen. 

Bei Tierliebhabern gehört hier auch dazu, Tierbeobachtungen möglichst schonend durchzuführen und auf eine Weise, die die Tiere nicht in ihrer natürlichen Umgebung zu sehr stört.  Hier gilt: Tierbeobachtung statt Tierschau.

Angemessene Kleidung

Nicht in jedem Land gibt es die gleichen Gepflogenheiten was die Kleidung angeht. Provoziere hier nicht unnötig und respektiere die Traditionen.
Du kannst ausserdem davon ausgehen, dass bestimmte Kleidungsstücke sich aus gutem Grund etabliert haben. So haben sich je nach Klima einfach bestimmte Farben oder Formen als hilfreich herausgestellt. Beispiele sind hier er Turban der Noamden (gegen die starke Sonnenstrahlung der Wüste) oder Kleidung, die generell etwas länger und luftiger ist (in sonnigen Ländern um Sonnenbrand vorzubeugen).

Sicher hat man als Besucher eine gewissen „Narrenfreiheit“ in einigen Dingen. Ich plädiere aber dafür, es nicht zu übertreiben.


Nachhaltigkeit auch in den Aktivitäten:

  • Respektiere die Landeskultur in puncto Kleidung und Umgang
  • Passe dich den Anforderungen des Landes an
  • Ziehe einer Tierbeobachtung geplanten Tierschauen vor

Nachhaltige Souvenirs

Die meisten Reisenden möchten sich eine schöne Erinnerung mit nach Hause nehmen. Mit geht das auch so. ich bringe mir immer einen Kühlschrankmagnetetn aus jeder Gegend mit.

Um den Boom solcher Mitbringsel aus aller Herren Länder hat sich vielerorts ein wahres Geschäft entwickelt, bei dem sich bei genauerem Hinsehen die als „lokal“und „authentisch“ angepriesenen Schätze als Made in China herausstellen. 

Ebenso werden immer noch gerne Souvenirs, die in Teilen von gedrohten Tierarten stammen, angeboten. So zum Beispiel geschnitzte Firguren aus Elfenbein oder Nashorn-Horn oder bestimmte Leder- oder Fellprodukte. Durch den Kauf dieser Gegenstände unterstützt du direkt die Wilderer. Sicher haben einige in diesen Regionen oftmals keine andere Wahl, als ein Einkommen für sich und ihre Familie auf diese Weise zu sichern. Aber auf längere Sicht hilfst du auf diese Weise mit, Jobs in anderen Bereiche, wie den Handel auf Märkten oder im Toursimus allgemein zu schaffen. Nachfrage erschafft Jobs! 


  • Kaufe keine Souvenirs von bedrohten Tier- oder Pflanzenarten
  • Kaufe von Privatpersonen oder bei lokalen oder regionalen Initiativen und unterstütze diese damit
  • Unterstütze durch deinen Kauf Initiativen, die benachteiligte Bevölkerungsgruppen oder Geschlechter fördern ( Frauen, ethnische Gruppen etc.)

 

FAZIT:

Vom nachhaltigem Tourismus profitieren also nicht nur die Umwelt und die Menschen des Gastgeberlandes, sondern vor allem der Gast.

Nachhaltig macht glücklich.

Eure 

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Biotourismus, sanft tourismus

 

 

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